8. Dezember 2010

Dezembertraueme in der weissen Stadt


Ihr habt weissen Schnee, wir haben die weisse Stadt - Arequipa. Immer noch in Peru und ein bisschen im Hinterland gelegen. Die zweitgroesste Stadt Perus und ein kulinarisches Highlight :) Aber auch sonst sehr schoen. Peru ist in Weihnachtsstimmung und schaffts schon mal deutsche Weihnachtslieder am Busterminal zu spielen. Alles ist geschmueckt, meistens blinkt alles und ist sehr grell. Aber gut, das ist der Geschmack hier... So langsam kommen wir auch in Vorweihnachtsstimmung und auf keiner Busfahrt darf Rolf Zuckowski mehr fehlen - klar.

Siebte Station - Arequipa/Peru und Cañon del Colca:
Auf der Fahrt von Chile nach Peru hatten wir mal wieder die unserioeseste Busfirma von allen erwischt, darin sind wir echt gut. Dann wurde ich am Terminal im Grenzort noch fast beklaut, aber eine Sherlock-Holmes-Omi hatte aufgepasst. So ein Tyo hatte sich meinen Rucksack genommen, aber da waere eh nix dolles drin gewesen. In Arequipa haben wir dann Sightseeing und Restaurantseeing gemacht. Es gab sogar Doener. Wir waren in einem Riesen-Kloster, einer Stadt in der Stadt und haben uns eine Mumie aus der Inka-Zeit angeguckt (die auf dem Foto).

Die heisst Juanita (nach ihrem Entdecker Johan) und wurde 1995 auf einem ueber 6.000m hohen Vulkan gefunden, weil das Eis geschmolzen ist. Sie war dermassen konserviert, dass sie wahrscheinlich heute noch leben wuerde - waere sie nicht geopfert worden von den Inkas. Auf den Bergen wohnen naemlich denen ihre Goetter und die muss man ab und zu mit Tieropfern und wenns ganz hart kommt mit Kinderopfern besaenftigen. Juanita ist ca. 13 Jahre alt gewesen. Jetzt kann man sie in Arequipa angucken und noch vielen andern Kram, der bei ihr gefunden wurde. Sieht teilweise aus wie neu, echt unglaublich. Nach dem Staedteurlaub wollten wir noch ein letztes Mal in die Natur und bei Arequipa liegt mit dem Cañon del Colca der angelich tiefste Cañon der Welt. Oder zumindest einer der tiefsten.

Die Idee nach Cabanaconde am Rand des Cañons zu fahren und diesen an einem Tag runter- und wieder hochzuwandern, fanden wir anfangs ganz gut. Macht ja hier fast jeder. Heute, zwei Tage spaeter, kann ich keine Treppen laufen, weil mir so die Beine wehtun. Und Fine hatte schon waehrend dem wandern einen halben Bandscheibenvorfall, der danach auch nicht unbedingt besser geworden war. Super Idee war das mit dem Cañon... Drei Stunden haben wir gebraucht bis wir unten waren, da gabs dann was zu essen und einen Swimming-Pool und vier Stunden bis wir wieder oben waren. Zwischendurch wurden wir von drei Franzosen (und noch vielen anderen Menschen) ueberholt, die so sehr Mitleid hatten, dass sie uns ihre Wanderstoecke geliehen haben, und uns spaeter mit einer Cola entgegenkamen, weil sie sich Sorgen gemacht haben. In Cabanaconde wars wieder ganz schoen kalt (auf der Fahrt dahin sind wir sogar durch Schnee gefahren, das war schoen) und ich hab Alpacka gegessen, sowas wie Lama und eine peruanische Spezialitaet. War ganz lecker.

Heute Abend fahren wir nach Ica, um dort ein bisschen Wein- und Piscoprobe zu machen, das macht man da. Dann noch nach Pisco und auf die Islas Ballestas, die Galapagos-Inseln fuer Arme, wo man angeblich Pinguine angucken kann. Und am Sonntag nach Lima, wo am Dienstag Abend unser Flieger ins verregnete Barranquilla (hoffentlich) abfliegt. Kolumbien hat wegen der anhaltenden Regenfaelle den Notstand ausgerufen, wir wissen nicht sicher wies in Barranquilla aussieht. Aber wird schon werden.

Ich muss jetzt was kochen... Melde mich naechste Woche nochmal, bis dann!

PS: Neue Bilder sind im Peru-Ordner. Juanita darf man leider nicht selbst fotografieren.