24. Juli 2010
Warten auf Hugo.
Nun gut, es gibt eine Krise zwischen unserm guten Freund Hugo Chávez, seineszeichen Präsident Venezuelas, und Kolumbien. Gefährlich ists wohl ein bisschen im Grenzgebiet, aber da muss ja keiner von uns hin. Ist ja auch etwas entfernt, wie ihr auf der Karte gucken könnt. Wir warten also hier auf Hugo, der gleich mal Krieg versprochen hat. Hier ist aber bisher niemand beunruhigt, alles ok soweit also - keine Panik.
Ich war die letzten beiden Tage in der Uni, bei den Einführungsveranstaltungen und heute am Strand. In der Uni mussten wir uns ein paar Reden anhören, ziemlich emotional alles, bisschen Obama-Style und wurden überall begrüßt. Gibt was, das Bienestar (dt. Wohlbefinden) heißt und wo sich die Leute um alles kümmern was man braucht (sowas wie Sportgeräte oder Instrumente ausleihen und was weiß ich). Außerdem wurden wir in der Mensa begrüßt, durften an jeder Theke probieren (kolumbianisch, mexikanisch, italienisch, Sushi, etc.) und haben tolle Luftballons und noch 100 andere Willkommensgeschenke bekommen.
Es freuen sich anscheinend alle, dass wir hier sind, gerade die Mainzer sind hier sehr bekannt. Am Donnerstag haben wir dann auch alle andern Ausländer (9 Franzosen, 5 Deutsche, 2 Mexikaner, eine Dominikanerin und eine Dänin) und deren Paten kennengelernt. Mit denen waren wir dann abends auch das erste Mal aus, in so nem Nobelding, wo man über die Stadt schauen konnte. Außerdem haben wir Aguardiente getrunken, son Anisschnaps, der hier Nationalgetränk ist. Davor hatte ich noch mega rangermäßig mein Moskitonetz aufgehängt im Zimmer und zwar ohne einen Haken in die Wand zu machen. Nur mit Schnüren und festbinden und so... ach ja, die langjährige Dschungelerfahrung zahlt sich aus. Mittlerweile dürfen und können wir auch alleine Busfahren, das ist auch schon mal gut.
Gestern gabs dann noch einen Einführungstag, wo wir nochmal neue wichtige Leute treffen mussten. Außerdem mussten wir so was wie ne Aufenthaltsgenehmigung einholen, bzw. das vorbereiten, holen tun wir die nächste Woche. Mittags waren wir im Museo del Caribe, was an sich sehr schön war. Leider haben unsere Paten irgendwann ihr wahres Alter gezeigt und sich wie Teenies auf Klassenfahrt verhalten. Gut sie sind auch alle wirklich jung (man fängt hier mit 16 an zu studieren), aber trotzdem kann man sich angemessen verhalten. Wir machen ca. 100 Gruppenfotos pro Tag und wenn wir mal ein Bild machen wollen von irgendwas schmeißen sich sofort alle Kolumbianer auf einen Haufen und Posen wie Heidi-Klum-Models in ihren besten Tagen. Etwas anstrengend.
Tja und heute gings dann zum Strand. Ich dachte davor ja, dass Barranquilla hässlich und in etwa so sehenswert wie costa-ricanischen Hafenstädte wäre. Das ist es ungefähr auch, aber es ist eben auch lateinamerikanische Großstadt in live und in Farbe und deswegen ist es toll. Zum Studieren ist es gut, wenn ich rumreisen würde, dann würde ich hier auch nicht bleiben, aber zum studieren und leben super. Naja auf jeden Fall dachte ich, dass der Strand auch hässlich wäre und man auf keinen Fall ins Meer könnte ohne sich zu vergiften - falsch. Waren heute in einer Art Strandbad, ca. 20 Busminuten entfernt und man konnte schön sitzen, es gibt Duschen und Klos und eine Bar, und man kann auch gut ins Wasser. Wie Urlaub, super. Da waren wir heute den ganzen Tag. Pina Colada war etwas stark, aber damit muss man leben. Heute abend waren wir bei den Franzosen eingeladen, aber Josefine hat einen leichten Sonnenstich und alleine mag ich auch nicht fahren, das ist schon etwas gefährlich, zumindest jetzt am Anfang :). Hab dafür mit meinen kolumbianischen Mitbewohnern rumgehangen und ihnen von Deutschland erzählt und sie mir von Kolumbien. Und im Reiseführer gelesen. Mein Gott, es gibt soviel tolles hier zu sehen, ich weiß nicht, ob ich so oft in die Uni gehen kann :)
Morgen nochmal ausruhen, bisschen die City erkunden um am Montag gehts los. Vorher warten wir natürlich weiter auf Hugo...
PS: Neue Fotos gibts immer mal wieder (jetzt auch) rechts unter Links (haha, witzig - aber richtig).
PPS: Für die Lesefaulen -> Strand, Sonne, Karibik, Pina Colada, kein Krieg
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen